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E-Business:
Störfaktor Kunde

Gastkommentar, Computerwoche 25.08.2000


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Schnickschnack, soweit das Auge reicht, und schier unglaubliche Forderungen schon auf der Startseite: Ohne XY-Plugin geht schon mal gar nichts, und wer Cookies, Java oder Javascript abgeschaltet hat, der solle am besten gleich zuhause bleiben, denn derlei Browser-Features sind doch heute schliesslich "Standard". Möge der Benutzer erstmal brav Software installieren, bevor er die erste Seite einer Web-Site bewundern darf.

Unglaubliche Arroganz der Betreiber, oder schlichtes Unvermögen, sich in den Kunden hineinzuversetzen? Wer will, dass der Besucher Werbung schluckt oder gar Umsätze tätigt, wird akzeptieren müssen, dass forderndes Gehabe eher Unmut erzeugt. Da letztlich der Kunde mit dem Scheckheft für oder gegen eine Web-Site votiert, ist dessen Sicht die einzige, die wirklich zählt.

So mancher E-Business-Dienstleister hat diese Spielregeln wohl noch nicht erkannt, wenn es darum geht, Informationen erfolgreich an den Mann zu bringen. Dass Surfer heutzutage Browser-Features abschalten, hat schliesslich seinen guten Grund: Erst im August wurde Netscape's Java-Bug bekannt, der die Festplatte des betroffenen PC zum offenen Buch macht, und aktive Inhalte verschiedenster Couleur hatten schon zuvor mit schönster Regelmässigkeit für Sicherheitsprobleme en masse gesorgt.

Der Verzicht auf Browser-Features wie Java und dergleichen braucht Site-Betreiber indes kaum zu schrecken, wenn sie denn ihr Handwerk verstehen. Wirklich Essenzielles lässt sich auch serverseitig elegant erledigen - kompetentes Site-Engineering dabei allerdings vorausgesetzt. Denn aktive Inhalte sind für das Gros aller Webseiten schlichtweg entbehrlich.

Gerade hier agieren Betreiber nicht selten nach dem Motto "Wisssen ist Macht - nichts wissen macht nichts". Da klickt sich mancher Web-Designer lieber einen, vor allem dann, wenn das Resultat auch noch so unglaublich "cool" aussieht.


Eitel Dignatz ist Unternehmensberater und Inhaber des Münchner Unternehmens Dignatz Consulting.

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